14. Januar 2017 

Rechter Brandanschlag in der Hufeisensiedlung - Solidarität mit Mirjam Blumenthal und ihrer Familie

Empörung in der Miningstaße in Britz

Am Abend des 19. Januar 2017 versammelten sich weit über 100 Menschen in Britz.
Sie zeigten damit ihre Empörung gegen den Brandanschlag, der in der Nacht zum 14. Januar 2017 auf das Auto ihrer Nachbarin Mirjam Blumenthal verübt wurde. Es handelt sich hierbei um den sechsten Anschlag in Neukölln innerhalb von 4 Wochen. Foto des verbrannten Fahrzeugs
Jedes Mal ging es gegen Bürger, die sich Umtrieben von Neonazis und Rassisten entgegenstellen.

Jürgen Schulte benannte mehrere polizeibekannte Personen, die bereits einschlägig vorbestraft sind und möglicherweise wieder beteiligt gewesen sein könnten. Er begrüßte das bürgerschaftliche Auftreten der Frauen und Männer und ganzer Familien in der Miningstraße. Wer Demokratie will, muss dafür eintreten, darf sich nicht einschüchtern lassen oder schweigend Demokratieabbau dulden.
Sicht auf die versammelte Menge
Auch Mirjam Blumenthal dankte den Anwesenden für ihre Solidarität. Sie werde wie bisher ihre Auffassung von sozialer Demokratie und Gerechtigkeit vertreten.

Mirjam Blumenthal zitierte Erich Kästner, der zum Jahrestag der Bücherverbrennung am 10. Mai 1958 sagte:
„Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muß den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat. Das ist die Lehre, das Fazit dessen, was uns 1933 widerfuhr...”

Wir haben jetzt noch Gelegenheit, nach den Erfahrungen mit Naziherrschaft und Krieg, klüger zu sein als die Deutschen vor 90 Jahren und eine Wiederholung zu verhindern. Innensenator Geisel redet zu den Demonstranten

Unerwartet wurde auch die Anwesenheit des neuen Berliner Innensenators Geisel bekanntgegeben.
Dieser bezeichnete die versammelten Britzer als lobenswertes Vorbild für die ganze Stadt und sich selbst. Hierin unterscheidet er sich sehr von seinem Vorgänger, der die Neuköllner Ermittlungsgruppe gegen Rechtsextremismus wegen „Anlasslosigkeit” auflösen ließ.

Herr Geisel dankte der Initiative Hufeisern gegen Rechts für diese Veranstaltung, die nur durch die kurzfristige Information der Nachbarn beider Britzer Siedlungen stattfinden konnte.

Zum originalen Flyer zur Veranstaltung

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